Gefrorene Rose

Im Winterlicht, so hart und rein,
steht eine Rose – zart und klein.
Orange-rot ihr letzter Schein,
als wolle sie noch Sommer sein.

Ein Frostkristall liegt auf dem Blatt,
das still im kalten Atem matt
den warmen Duft verloren hat –
doch Schönheit bleibt, auch wenn sie satt.

Der Wind zieht leis an ihrem Kleid,
die Zeit ist still, die Welt wird weit.
Und doch: ein Funken Zärtlichkeit
bricht durch den Schnee – ein Rest von Zeit.

So steht sie da, fast unbewegt,
ein Herz, das etwas Warmes trägt.
Ein Flüstern nur, das sacht sich legt:
Liebe stirbt nie – sie schläft und regt.

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