
Gefroren liegt das Blatt im Licht,
dunkelbraun wie alte Erde,
still – und doch ein kleines Gedicht
von Sommerwind und Blätterherde.
Ein Frostkristall, so fein und klar,
umhüllt die Adern zart und leise,
als wär’s ein Schatz, ein Winterjahr,
erzählt in stiller, glitzernder Weise.
Die Sonne streift es sanft und warm,
ein goldner Hauch auf kaltem Grund,
und für einen winzigen Moment
wirkt dieses Blatt fast wieder bunt.
Dann bleibt nur Stille, Winterzeit –
und das Blatt, das ruhig weiterträgt
den Traum von Wärme, Licht und Leben,
bis der Frost sich wieder legt.

