Fluss der Zeit ordnen – Geschichte der Sekunde

Schon die frühen Kulturen beobachteten den Tageslauf der Sonne und teilten den Tag ein:

Die Babylonier (ca. 2000 v. Chr.) verwendeten ein sexagesimales Zahlensystem (Basis 60). Sie teilten den Tag in 12 Stunden Tageslicht und 12 Stunden Nacht. Daraus entwickelten sich Minuten (1/60 Stunde) und später Sekunden (1/60 Minute).  

Die Sekunde stammt indirekt aus der Himmelsbeobachtung und dem Zahlensystem der Babylonier.  

Mechanische Zeitmessung im Mittelalter Im Mittelalter wurden mechanische Uhren gebaut, die Stunden anzeigen konnten.

Ab dem 16. Jahrhundert konnten Uhren Minuten und schließlich Sekunden messen. Der Begriff „Sekunde“ stammt vom Lateinischen pars minuta secunda – der „zweite verkleinerte Teil“ (nach der Minute: pars minuta prima).

Die Sekunde wurde durch technische Entwicklung sichtbar gemacht – vorher existierte sie nur als abstrakte Idee. Definition durch Wissenschaft Lange war eine Sekunde 1/86.400 eines Sonnentages (24 Stunden × 60 Minuten × 60 Sekunden).

Doch weil die Erdrotation ungleichmäßig ist, suchte man eine stabilere Definition. 1967 definierte die Internationale Atomzeit (TAI) die Sekunde neu: 1 Sekunde = die Dauer von 9.192.631.770 Schwingungen eines Cäsium-133-Atoms.

Heute ist die Sekunde ein universales Maß, unabhängig von der Erde – ein Taktgeber für moderne Technik. Philosophisch betrachtet Die Sekunde kam „in die Welt“, als der Mensch begann, den Fluss der Zeit zu ordnen. Sie ist ein Produkt des menschlichen Geistes, geboren aus dem Bedürfnis, das Vergängliche messbar zu machen. In Wahrheit aber: Die Zeit war schon immer da. Die Sekunde ist unser Versuch, sie zu verstehen.

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