Warum Melchior von Hatzfelds Herz in der Bergkirche ruht?

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Hier die Infos zur Bergkirche Laudenbach – kurz in einem Satz pro Thema:

  1. Kirche: Die Bergkirche Laudenbach vereint Baustile vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert.
  2. Lage: Sie steht ruhig und erhöht mit reicher Ausstattung.
  3. Grabmal: Das barocke Grabmal gehört Melchior von Hatzfeld, einem General im Dreißigjährigen Krieg.
  4. Ort: Das Grabmal steht in der südlichen Seitenkapelle.
  5. Material: Es ist aus reich verziertem Alabaster und von 1748.
  6. Darstellung: Hatzfeld ist in Rüstung mit Kommandostab und Hund dargestellt.
  7. Besonderheit: Im Grabmal liegt nur sein Herz, der Körper ist in Würzburg beigesetzt.
  8. Bezug: Hatzfelds Familie besaß Schloss und Land in Laudenbach.
  9. Tradition: Im 17. Jahrhundert war es üblich, Herz und Körper zu trennen.
  10. Wille: Er wollte, dass sein Herz in Laudenbach ruht.
  11. Bedeutung: Das Herz ist Symbol für seine Verbundenheit mit dem Ort und Teil der Kriegsgeschichte.

Die Bergkirche Laudenbach ist ein faszinierendes Beispiel für kunstvolle Religionsarchitektur. Von mittelalterlichem Gnadenbild über spätgotische Bildhauerei bis hin zu barockem Grabmal und teils 19. Jh. Gestaltung – die Kirche verbindet viele Epochen in einem stimmigen Gesamtkunstwerk. Die ruhige, erhöhte Lage und die reiche Ausstattung machen sie zu einem echten Schatz für Besucher*innen auf spiritueller und kunsthistorischer Ebene.

Das barocke Grabmal in der Bergkirche Laudenbach gehört Melchior von Hatzfeld (1593 – 1658), einem kaiserlichen Generalfeldmarschall im Dreißigjährigen Krieg.

Ort in der Kirche: Das Grabmal befindet sich in der südlichen Seitenkapelle.

Material: Alabaster, reich verziert, geschaffen 1748 – also fast 90 Jahre nach Hatzfelds Tod.

Darstellung:

• Melchior von Hatzfeld in voller Rüstung, mit Kommandostab in der Hand.

• Zu seinen Füßen ein kleiner Hund – Symbol für Treue.

• Seitlich sind Wappenschilde und Reliefs mit Schlachtszenen eingearbeitet.

Besonderheit: Im Grabmal ruht nicht sein ganzer Körper, sondern nur sein Herz – der restliche Leichnam wurde in der Jesuitenkirche in Würzburg beigesetzt.

Hintergrund: Hatzfeld war einer der bedeutendsten Feldherren des Kaisers im Dreißigjährigen Krieg und wurde für seine militärischen Erfolge hoch geehrt.

Warum Melchior von Hatzfelds Herz in Laudenbach ruht

Melchior von Hatzfeld war nicht nur kaiserlicher Generalfeldmarschall, sondern auch ein Mann mit engen familiären und territorialen Verbindungen zu Laudenbach.

Familiensitz: Die Familie von Hatzfeld besaß das Schloss in Laudenbach und große Ländereien in der Region. Melchior selbst verbrachte hier viele Jahre seines Lebens, wenn er nicht im Krieg war.

Tod in Wien: 1658 starb er in Wien. Sein Leichnam wurde nach Würzburg überführt und in der Jesuitenkirche beigesetzt.

Das Herz als Symbol: Im 17. Jahrhundert war es bei Adligen und hohen Offizieren nicht unüblich, Herz und Körper zu trennen – das Herz sollte an dem Ort ruhen, dem der Verstorbene besonders verbunden war.

Letzter Wille: Melchior verfügte, dass sein Herz nach Laudenbach gebracht wird – als Zeichen seiner tiefen Verbundenheit zu diesem Ort und als Dank an die Gemeinde.

Barockes Grabmal: Erst 1748, also fast ein Jahrhundert später, ließ ein Nachkomme das aufwendige Alabastergrab errichten, um den Ruhm des Generals und die Erinnerung an seine Taten zu bewahren.

Das Herz von Melchior ist damit nicht nur ein Relikt seiner Person, sondern auch ein Symbol für die Bindung zwischen der Adelsfamilie von Hatzfeld und der Gemeinde Laudenbach.

Es ist ein Stück europäischer Kriegsgeschichte – mitten in einer kleinen Bergkirche verborgen.

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