
Ein einzelnes Birkenblatt,
so dünn wie flüsterndes Papier,
hängt noch am Zweig,
als wüsste es nicht,
dass der Herbst längst gegangen ist.
Gold war es einmal.
Jetzt trägt es Brauntöne,
leicht zerknittert vom Wind,
vom Frost,
von der Zeit.
Der Winter atmet daran vorbei.
Kalter Nebel legt sich auf seine Adern,
Schnee fällt —
erst vorsichtig,
dann schwerer,
wie Erinnerungen.
Manchmal löst es sich,
schwebt tanzend zu Boden,
ein letztes Aufbäumen,
ein stiller Flug.
Und unten,
zwischen Eis und Erde,
zwischen Wurzel und Dunkel,
ruht es dann —
nicht verloren,
sondern angekommen.
Denn irgendwann,
wenn das Licht zurückkehrt,
und die Luft wieder nach Frühling riecht,
wird aus ihm
still und unsichtbar
neues Leben.

