
Im Garten stand sie – stolz und fein,
die Rose, rot im Dämmersein.
Ein Königskleid aus Blütenduft,
von Regen schwer, getränkt die Luft.
Der Himmel weinte leis und sacht,
hat Tropfen auf sie mitgebracht.
Ihr Haupt gesenkt, doch nicht gebrochen –
ihr Glanz in Stille ausgesprochen.
So nass, so zart, so ungebeugt,
vom Wasser sanft, doch nicht gebeizt.
Sie trägt das Nass wie edles Kleid –
in jedem Tropfen Würdigkeit.
Sie ist nicht schwach, sie ist nicht klein,
sie darf im Regen größer sein.
Ein Wunderwerk, pflanzenartig,
lebendig, still – und unverzagtlich.