Rosé in Hellrot

Ein Glas in der Hand,
leicht beschlagen vom Atem der Stadt,
roséfarben, hellrot
wie ein Gedanke, der nicht laut wird.

Blätter wirbeln über das Kopfsteinpflaster,
leichtfüßig wie Gelächter, das
von einem Platz in die Gassen gleitet,
hinüber zum Perlachturm,
wo die Sonne
zwischen Alt und Neu
ein goldrotes Netz spinnt.

Der Rosé leuchtet
gegen das Laub –
ein Wein wie ein Fenster
in einen stillen Moment,
hellrot, aber nicht laut,
sanft wie das Zittern
eines Ahornblatts
im letzten Licht.

In Augsburg riecht der Wind
nach altem Stein, nach Bäckereien,
nach Geschichten,
die niemand mehr erzählt,
außer vielleicht
ein Tropfen
auf der Zunge,
warm, bitter, süß.

Der Tag sinkt langsam
zwischen Blättern und Gläsern,
und irgendwo in dieser Stadt
verliebt sich jemand
in die Farbe
eines Augenblicks.

Barrierefreies Internet

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung
Nach oben scrollen