„Achtsamkeit“ ist ein Wunder


„Achtsamkeit ist das Wunder, durch das wir uns selbst und andere erkennen und heilen können.“

– Thich Nhat Hanh

Achtsamkeit bedeutet, mit voller Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment zu sein – ohne zu urteilen. Es ist die bewusste Wahrnehmung dessen, was gerade ist: was du fühlst, hörst, denkst, schmeckst, siehst oder empfindest. Sie stammt ursprünglich aus buddhistischer Meditationspraxis, ist aber heute auch in der Psychologie und im Alltag weit verbreitet.

Was bedeutet Achtsamkeit im Alltag?

Achtsamkeit heißt zum Beispiel:

• beim Essen wirklich zu schmecken, statt nebenbei aufs Handy zu schauen,

• in einem Gespräch ganz beim Gegenüber zu sein, statt innerlich schon beim nächsten Termin,

• die eigenen Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, ohne sie direkt zu bewerten („Das ist schlecht“ oder „Das darf nicht sein“),

• bewusst zu atmen und den Moment so zu akzeptieren, wie er ist – auch wenn er unangenehm ist.

Wirkung von Achtsamkeit

Studien zeigen, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis:

• Stress reduziert,

• den Blutdruck senken kann,

• Schlaf und Konzentration verbessert,

• emotionale Stabilität fördert,

• mitfühlender im Umgang mit sich selbst und anderen macht.

Beispiele für Achtsamkeitspraxis

Achtsames Atmen: Setz dich still hin und beobachte ein paar Minuten lang einfach nur deinen Atem.

Body Scan: Wandere gedanklich durch deinen Körper und spüre, wie sich jeder Bereich anfühlt – ohne etwas verändern zu wollen.

Gehmeditation: Geh langsam und spüre jeden einzelnen Schritt, als würdest du zum ersten Mal gehen.

Achtsames Hören: Höre einem Geräusch zu (z. B. dem Wind, einem Lied oder dem Vogelgezwitscher), ohne zu analysieren oder zu urteilen.

Kurze Achtsamkeitsübung

Du kannst sie im Sitzen oder Liegen machen. Schließe, wenn du möchtest, die Augen.

Ankommen

Spüre den Boden unter dir. Nimm wahr, wo dein Körper die Sitzfläche oder den Boden berührt.

Sag dir innerlich: Ich bin jetzt hier.

Atmen

Richte deine Aufmerksamkeit sanft auf deinen Atem.

Spüre, wie die Luft ein- und ausströmt.

Du musst nichts verändern – nur beobachten.

Wenn Gedanken auftauchen, sag dir still: Denken – und kehre freundlich zum Atem zurück.

Gegenwart fühlen

Frage dich: Was spüre ich gerade – in meinem Körper, ohne Bewertung?

Vielleicht Wärme, Kribbeln, Enge, Ruhe …

Alles darf da sein.

Abschließen

Öffne langsam die Augen (wenn du sie geschlossen hattest) und nimm ein paar tiefe Atemzüge.

Vielleicht magst du dich innerlich bedanken – bei dir selbst, für diese Pause.

Augenblick

Im Hauch des Jetzt, ganz leise, klar,

verblasst, was war, was kommen war.

Ein Atemzug – und nichts als Sein,

kein Müssen mehr, kein Wollen, kein Nein.

Die Welt ist nah, so ungeschminkt,

der Wind, der durch die Äste klingt,

das Herz, es pocht, ganz ungeniert –

als wär’s das Leben, das in dir rührt.

Achtsamkeit ist wie ein Licht,

das durch den Alltag sacht aufbricht.

Es zeigt dir, was du sonst nicht siehst –

dass du schon ganz vollkommen bist.

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