Gold im Wind
Goldruten glänzen,golden und still. Ein weißer Schimmer,ein feines Licht,das nur sie so tragen. Gold im Wind,Weiß im Blick,ein Momentder leuchtet.
Goldruten glänzen,golden und still. Ein weißer Schimmer,ein feines Licht,das nur sie so tragen. Gold im Wind,Weiß im Blick,ein Momentder leuchtet.
Auf einem Blatt sammelt sich die Welt im Blau des Regens.Wind zieht Fäden durch die Tropfen,lässt sie springen,rollen,atmen.Regen auf den Blättern –das Herz der Natur schlägt leise,doch unendlich tief.
Klein steht er da,doch voller Wille,ein Rispen-Fuchsschwanzin Morgenstille. Sein Grün so weich,sein Schwung so frei,wie Wind und Zeitim sanften Einerlei. Er nickt im Licht,fast unbemerkt —doch wer ihn sieht,fühlt sich bestärkt. Denn Größe misst mannicht an Raum —sondern an Mut,Wurzelnund Traum. So wächst er still,doch königlich:Ein kleiner Halm —und doch gewaltig.
Hellrot stand sie — zart und stolz,als die Welt schon Winter atmete.Ein letzter Hauch von warmer Zeit,ein Flüstern von Sommer in kalter Luft. Ihr Kelch geöffnet wie ein Herz,weich wie Seide, still wie Atem.Der Frost kroch leise über Blatt und Dorn,doch sie blieb — aufrecht, unerschrocken. Dann fiel der Schnee, rund und weich,wie Watte auf
Im goldnen Licht des späten Tags,da strahlen still die Blumen wach,Chrysanthemen — warm und weich,wie kleine Sonnen, zart und reich. Ein Hauch von Herbst liegt in der Luft,ein letzter Sommer in ihrem Duft,und jedes Blatt, so hell und fein,trägt Sonnenglut im Blütenschein. Sie flüstern leis vom Lauf der Zeit,von Wärme, Abschied, Ewigkeit.Und mitten im Novembergrauleuchtet
Im Winterlicht, so still und klar,da wächst die Giradania rar.Ein zarter Hauch, wie Schnee und Wind,ihr Duft – als flüstert’s leis’: „Beginnt.“ Die Blätter silbern, kühl und fein,sie funkeln wie gefrorener Schein.Ein Tropfen Eis im Morgenlicht,so kalt – und doch voll Zuversicht. Aus ihrem Mark entsteht Gebäck,so weich und süß, doch kühl im Eck.Ein Bissen
Im Winterlicht, so hart und rein,steht eine Rose – zart und klein.Orange-rot ihr letzter Schein,als wolle sie noch Sommer sein. Ein Frostkristall liegt auf dem Blatt,das still im kalten Atem mattden warmen Duft verloren hat –doch Schönheit bleibt, auch wenn sie satt. Der Wind zieht leis an ihrem Kleid,die Zeit ist still, die Welt wird
Ein Tropfen hängt am Morgenrand,so still auf zarter Blätter Hand.Die Dimorphotheca, weiß und fein,öffnet ihr Herz im ersten Schein. Im Innern glüht ein tiefes Blau,ein Violett – geheimnisfroh und rau.Wie Himmel kurz vor Abendlicht,wie eine Frage ohne Sicht. Ein Wispern geht durch Blatt und Ader,als würde Schönheit leiser, zarter,wenn niemand drängt und niemand eilt –nur
Am frühen Morgenliegt sie still,rosé und fast durchscheinend —ein Hauch von Rot,noch zögernd,geboren aus der Nacht. Mittags dannleuchtet sie kräftiger,Rot wie ein Herzschlag,durchwärmt von Sonne,ihr Duft voller Leben,voller Mut. Am Nachmittagtanzt Licht in ihren Blättern.Gold trifft Karmin,und ihre Farbe spricht:„Ich wachse.Ich bin da.“ Doch wenn die Kälte kommt,wenn Abendluft ihr nahe rückt,bleibt ihre Farbe unverändert
Im Sommer stehen sie hoch,Gräser, leicht und voller Licht,und der Wind spielt mit ihnenwie mit einer alten Melodie. Sie rauschen, sie tanzen,sie brennen voller Sonne,voller großer Energie,als wollten sie den Himmel berühren. Und wenn der Winter kommt,bleiben sie – still, stolz, aufrecht.Ihre Halme tragen Frost wie Schmuck,ihre Spitzen glänzen im frühen Morgenlicht. Nebenan, im Nachbargarten,steht